Unser Kind hat Diabetes! Diese Diagnose ist für die gesamte Familie ein Schock und ein einschneidendes Erlebnis, denn Diabetes mellitus ist eine schwerwiegende Erkrankung.
Viele Fragen tauchen auf.
Was heißt das für mein Kind und für uns? Warum gerade mein Kind? Wie wird die Zukunft meines Kindes aussehen? Was kommt auf uns zu, wie kann ich meinem Kind helfen? Was ist Diabetes überhaupt? Kann mein Kind weiter in den Kindergarten/in die Schule gehen?
Eltern erleben eine Bandbreite von Gefühlen. Unsicherheit, Verwirrung, Hilflosigkeit, Schuldgefühle selbst Depressionen können in der Folge auftreten.
In dieser Situation ist wichtig: Suchen Sie sich Hilfe und Unterstützung! Ziehen Sie sich nicht zurück!
Zitat: „Am Anfang standen wir vor einen Berg und dachten, das schaffen wir nie. Nach und nach ist es uns gelungen, den Berg zu bewältigen und mit der Krankheit unseres Kindes umzugehen. Dabei hat uns die Gemeinschaft mit anderen Eltern sehr geholfen“
Zitat: „Für meine Tochter einen Kindergartenplatz zu finden, war das erste schlimme Erlebnis, das mein Mann und ich nach der Diagnose Diabetes hatten. Es hat ein halbes Jahr gedauert, bis die Aufnahme unserer Tochter in den örtlichen Kindergarten sicher war und in dieser Zeit war ich oft verzweifelt. Meine Tochter wollte so gern zu den anderen Kindern – jedes Mal beim Einkaufen kamen wir dort vorbei und ich wusste nicht, wie ich ihr erklären sollte, warum das noch nicht ging. Bei den Gesprächen mit den ErzieherInnen war ich sehr unsicher. Ich wusste zunächst nicht genau, wie die rechtliche Situation aussah, auf was wir Anspruch hatten. Ich konnte auch nicht sagen, wie der Kindergartenalltag mit dem Diabetes wohl werden würde, für uns war das ja auch alles neu. Damals haben mein Mann und ich uns sehr jemanden zum Reden gewünscht, der die Dinge aus unserer Perspektive sehen könnte.“
Wichtig für Sie sind jetzt zuverlässige Informationen. Sowohl von Ärzten über die medizinische Seite als auch über die psychologischen Aspekte. Hilfreich sind der Austausch und die Gemeinschaft mit anderen betroffenen Eltern, die wir als Förderverein für Kinder und Jugendliche mit Diabetes Mellitus e.V. bieten.
Sie als Eltern lernen, ebenso wie – je nach Alter – Ihr Kind, den Blutzucker zu testen, Insulin zu spritzen, die Berechnung der Mahlzeiten und vieles mehr. Sie erweitern nach und nach Ihr Wissen über diese Krankheit und schaffen es immer besser, den Alltag mit dem Diabetes zu meistern.
Auch für Kinder und Jugendliche bedeutet die Diagnose Diabetes einen Schock. Die Verunsicherung ist groß, die körperlichen Symptome sind verwirrend und können, je nach Alter sehr beängstigend sein. Jugendliche können auf die Veränderungen im Alltag mit Zorn bis hin zur Verweigerung der notwendigen Therapie reagieren.
Die Krankheit zu akzeptieren, ist für Kinder sehr schwer. Je nach Alter geschieht dies anders als bei Erwachsenen.
Was für Ihr Kind jetzt wichtig ist:
- Nehmen Sie Ihr Kind und seine Gefühle und Äußerungen ernst!
- Scheuen Sie sich nicht, bei einem Profi, z.B. Familientherapeuten Hilfe zu suchen
- Versuchen Sie, Ihrem Kind Mut zu machen
- Ihr Kind braucht altersgerechte Informationen
- Die Lebensgewohnheiten sollten nicht grundlegend geändert werden.
- Ihr Kind sollte weiter in den Kindergarten/die Schule gehen oder in den Sportverein.
- Ihr Kind möchte so viel Normalität wie möglich haben
- Je offener Sie als Eltern mit dem Diabetes umgehen, je „normaler“ Sie als Eltern mit der Krankheit umgehen, umso leichter wird es für Ihr Kind.
- Teilen Sie die „Last“ des Diabetes als Eltern miteinander